Bresseschbiechel / Njuhs-diggor Hier ein kleiner Ausschnitt der in der Presse erschienenen Artikel zum Thema Himbeerband... LVZ-Artikel zum Tode von Frank Möbius vom 14. Juni 2023 Ankündigung 30 Jahre H-Band LVZ, 24. August 2006 - Artikel Ankündigung 30 Jahre H-Band Rundschau, 24. August 2006 - Artikel Ankündigung 30 Jahre H-Band LVZ, 10. Januar 2006 - Artikel LVZ-Artikel über Max Taste vom 09. April 2003 Ankündigung 25 Jahre H-Band LVZ, 11. August 2001 - Artikel Rundblick-Artikel zum 10-jährigen Jubiläum aus Heft 2/1986 Olaf Leitner "Rockszene DDR - Aspekte einer Massenkultur im Sozialismus" rororo 7646 Wahre Stars vor der eigenen Haustür Am 26. August war bei Melone in Trebsen ein Sommerfest angesagt. Mit
von der Partie war unter anderem die Himbeerband, deren Mitglieder aus
dem Grimmaer Raum stammen. Ich habe selten so etwas Gutes gesehen und
gehört. Die Massen haben getobt, keiner konnte still sitzen. Ein
Programm von Sachsen für Sachsen - und das alles live. Dinge, die
uns alle bewegen, wurden aufgegriffen, perfekt in Text und Melodie umgesetzt
und schon ging die Post ab. Von Stimmungskanone Melone angeheizt sangen
die Massen mit. Von Müdigkeit keine Spur. Auch 2 Uhr morgens wurden
noch Zugaben gefordert. Petra Paschke, Trebsen Die Sächsi-Boys heizten ein 7. Grimmaer Stadtfest 28. September 1998 Legendäre "Himbeerband" gab am Sonnabend Jubiläumskonzert zum 20jährigen / Massen kamen an die Schiffsmühle nach Höfgen Mit Auspuffrohren und wieder erlaubter Gasmaske Grimma. Zu einem ihrer ältesten Lieder wurde das älteste Instrument rausgekramt, das Tragophon. Und was vor 20 Jahren für die große DDR-Fan-Gemende nur eine Text-Farce war, klingt heute ganz normal: "Hallo Frollein Lisa, hamse schon'n Visa? Kommse mit nach Panama..." Diese Zeilen ließ man damals von oben her gerade noch so gelten. Anders war's schon mit dem Titel "Leipzig bei Nacht", der Gasmaskenuntermalt gesungen wurde und bei dem man so richtig das benachbarte stinkende Böhlen in der Nase hatte, den braunen Schaum auf den Flüssen und die sterbenden Wälder sah. Seinerzeit ward's der Himbeerband bald verboten, öffentlich musikalisch kundzutun, wie umweltschädigend die ostdeutsche Industrie war. Sonnabendnacht vollzogen es die Jungs nochmal nach, ließen sich aber einige aktualisierte Takte nicht nehmen. Sangen von Aids und BSE und "Böhlen stinkt nicht mehr wie früher, aber die Kumpels steh'n jetzt vor der Tür..." "Live vom Schrottplatz" - das war das Markenzeichen der Himbeerband schon von Anfang an. Aus einer spinnigen Laune heraus hatten sich die jungen Männer aus Grechwitz, Großbothen und anderen Orten nahe Grimma vor 20 Jahren zu einem Gag entschlossen. Bauten aus Ofenrohren, einer Zinkbadewanne, einem SR2-Auspuff, Bauscheinwerfern, Trabbi-Scheibenwischer-Motor und anderem verwertbaren Kram verrückte Instrumente. Machten darauf rockige Musik in einer Scheune und verrückte Texte. Blieben aber nicht lange unter sich im stillen Kämmerlein. Denn ganz schnell sprach sich rum, daß die "Himbeeren" (warum gerade dieser Name gewählt wurde, weiß heute keiner mehr) nicht nur ein wahres Feuerwerk von Klamaukorchester waren, sondern auch mit ihren satirisch-kritischen Texten den Nagel auf den Kopf trafen. Und brachten überall bei ihren Auftritten die Leute in Ekstase. Kamen sogar ins DDR-Fernsehen. Heute sind sie alle um die 40, "das richtige reife Alter für Himbeeren", sagt der Chef Frank Möbius alias Herbert Saite. Erzählt, daß sich die Besetzung in den zwei Jahrzehnetn nur unwesentlich verändert hat, aber auch mit den ausgeschiedenen Ex-Himbeeren noch ein ganz enges, herzliches Verhältnis herrscht. Eigentlich will man ja langsam Schluß mit der Schrottplatz-Musik machen, hatte schon immer mal ein "letztes Konzert" angekündigt. Doch von überall her kommen Briefe und Anrufe, und so wird's wohl noch einige Monate hier und da Auftritte zum 20jährigen geben. Einige Stadtfeste, der Tag der Sachsen in Torgau, das Fußballfest in Hausdorf - man sieht und hört sie schon noch allerorts. "Doch was wir vor Zeiten in einem Monat gemacht haben, verteilt sich jetzt auf ein ganzes Jahr.",erinnert sich "Herbert Saite". Aber wie gesagt , die Resonanz ist riesig. Auch in den alten Bundesländern. Bei einem Auftritt dort mußte die Himbeer-Band das ganze Programm nochmal wiederholen. Habe man nicht mal damit geliebäugelt, richtige Profis zu werden und nur mit der Musik sein Geld zu verdienen? - Nein, das hätte immer außer Frage gestanden. Einfach so aus Gaudi habe man sich gegründet, die ganzen Jahre gespielt und will das auch weiter so tun. Wobei eben doch im Laufe der Zeit manches anders geworden ist. "Früher haben wir auf Freilichtbühnen und auch in den großen Kulturhäusern gespielt, die wir ja heute kaum noch haben", erzählt Frank Möbius, " und es gibt nun kaum mehr etwas auszureißen. Unsere Musik jetzt wird wohl mit etwas feinerem Papier geschliffen werden müssen." Das gilt nicht nur für die "Himbeerband" mit ihren Auspuff- und Ofenrohren. Denn wenn in nächster Zeit, zum Beispiel schon beim Schloßfest in Coditz, die Sächsy Boys" im Programm angekündigt sind, handelt es sich dabei um niemanden anders als die bekannten Himbeerband-Jungs. Mit richtig "normalen" Instrumenten kommen Frank Möbius, Frank Richter, Lothar Eckhardt, Andreas Tief und Michael Müller (auch in kleiner Besetzung geht das) dann auf die Bühne und singen in der vertrauten heimatlichen Mundart sächsiche Lieder. Daß die selbst geschriebenen Texte ganz sicher wieder lustig und witzig sind, aber irgendwo auch nachdenklich stimmen, gehört nun mal zum Markenzeichen der leiser werdenden "Sächsi-Himbeeren" Silke Hoffman LVZ Grimma Regional 12. August 1996 Das Klamaukorchester "Himbeer-Band" feiert bald
20jähriges Bestehen Grechwitz. In Grechwitz auf dem Möbius-Hof befindet sich der Stammsitz der bekannten und beliebten "Himbeer-Band", die nächstes Jahr nun schon 20 Jahre alt wird. Das Schrottplatzorchester führt der Chef, Frank Möbius alias Herbert Saite, an. Dazu gehören Frank Richter alias Bodo Stahlfinger, Lothar Eckhardt alias Felix Blase, Andreas Rost alias Karl Knall, Andreas Tief alias Theo Taktlos, Michael Müller alias Paul Coolman und der Techniker Axel Kurde alias Berti Dröhnmann. Die Instrumente sind allesamt Marke Eigenbau und das Material fast rundum Schrott, angefangen von der Badewanne über Stahlpanzerrohre, Lampen, Milchkannen, also vom Hausschrott bis hin zu Schwerindustrieabfällen. Über die vergangenen Jahre der Himbeer-Band erzählt Frank Möbius folgendes: "Am Anfang war doch fast alles echter Klamauk. Es machte unheimlich viel Spaß. Aber mehr und mehr gingen wir dann doch in die kabarettistische Richtung, setzen unsere Lieder, unsere Texte gezielt ein. Der Alltag bot viele Anregungen. Und da wir von "unten" sind, hatten wir auch immer einen Draht zu den Problemen des Volkes, kurz gesagt, wir schauten "dem Volk auf's Maul". In den 80er Jahren entstanden dann schon reifere Texte und die Wende brachte für uns kein wenden. Wir mußten uns nicht drehen. Wir ziehen gradlinig durch. Unsere Schußlinie ist die gleiche. Wir erarbeiten Neues; fester Bestandteil unserer Programme bleiben aber auf jeden Fall die "Oldies". Auf die sind wir echt stolz. Die Anzahl der Auftritte ist nach langer so Zeit nicht mehr nachvollziehbar, aber es waren viele. Wir sind weit rumgekommen. Wir machen Null Publicity und sind trotzdem extrem beliebt. Die nächsten Auftritte werden zum Leipziger Marktfest und zum Kartoffelfest in Naunhof sein. am 11.11. spielen wir in Berlin. Na dann, auf zum 20jährigen und weiterhin ein duftes Publikum! Weber, Grimmaische Rundschau 21. September 1995 Großer Bahnhof in der mb Die Himbeer-Band aus Grimma war der Leckerchen auf der ersten Faschingsparty des Jahres. Unter dem Motto "Der große Bahnhof" hatte sich die mb gestern abend auf die Karnevalsschiene begeben und einen "Beischlafwagen", Las-Vegas- und Paris-Ecke eingerichtet. Januar ´95 Vom Schrottplatz auf die Bühne Nicht nur der Grüne Punkt prangt auf ihren Instrumenten; zudem sind diese noch hunderprozentig recycelbar. Damit passen die Männer der Himbeerband doch eigentlich wunderbar in unsere heutige Landschaft. Schade deshalb, daß sie sich in den letzten Jahren etwas rar gemacht haben. Den Grund dafür erfahre ich von Herbert Saite, alias Frank Möbius, dem Chef der Truppe. "Schon früher war das Musizieren für uns alle ein Hobby. Wir wollten mit unserem Klamauk die Leute aufheitern und natürlich selbst Spaß an der Sache haben. Nach der Wende hatten wir erst einmal andere Dinge im Kopf. Jeder mußte zusehen, wie er künftig über die Runden kommt. Da blieb es auch nicht aus, daß uns zwei Bandmitglieder verlassen mußten." Dem Drängen der Fans folgend, versuchte die Band so im vergangenen Jahr ihr Comeback. Und erstaunlicherweise fanden die Musiker nach längerer Abstinenz von der Bühne einen tollen Anklang. "ich denke mal, daß das etwas mit der Renaissance der alten Gruppe zu tun hat" meint Herbert Saite. "Und für Raritäten sind die Leute heute ja mehr denn je zu begeistern." Sicher auch die Tatsache, daß die Musiker - das Wort "Kunst" vermeiden sie tunlichst - echte Handarbeit leisten, spricht für sie. Und so hat man sich nach mehreren Sperrmüllaktionen noch einmal aufgerappelt und für das Bienenfest ein schlagkräftiges Orchester zusammengestellt. Mit den Technikern zählt die Himbeerband jetzt sieben Mann, die sich "tierisch" auf diese Fete freuen und keinerlei Respekt vor den großen Namen zeigen. "Wir wissen, daß wir einmalig sind. Live werden wir den Gästen einen Querschnitt unserer gesammelten Werke vom Schrottplatz bieten." Die bevorstehenden Wintermonate wollen die Band-Mitglieder allerdings nutzen um über den Fortbestand nachzudenken. Nicht nur ich fände es schade, wenn die Fans wirklich von der bereits 1977 gegründeten Himbeerband Abschied nehmen müßten, zumal ihre Popularität schon früher Grenzen überschritt. In einem 1983 in der Bundesrepublik veröffentlichten Almanach zur Rockszene in der DDR fanden die Autoren damals schon - gleich hinter der Rubrik für Nina Hagen - wohlwollende Worte für das Klamauk-Orchester. Georg Sadlowski 2.Oktober 1993 |